Anwendung und Behandlung

Für Schmerzen, egal ob psychischer oder physischer Natur, sowie für Bewegungsstörungen gibt es immer eine Ursache.

Dies gilt letztendlich für alle Krankheiten und Beschwerden. Oft sind die auftretenden Symptome nur ein Ausdruck einer Funktionsstörung die einen anderen Körperteil oder ein Organ betreffen.

Bei der Osteopathischen Medizin hat eine ganzheitliche Therapie zum Ziel, die Ursache von Krankheiten und Schmerzen aufzufinden und zu behandeln. Osteopathen streben an, Funktionsstörungen ausschließlich mit ihren Händen zu erfühlen und zu ertasten.

Dies erfolgt unter Berücksichtigung folgender Bereiche:

Kraniosakraler Bereich

Schädel, Wirbelsäule, Nervensystem, Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, Membranen, Kreuzbein, Steißbein.

Parietales System

Muskeln, Faszien, Knochen, Gelenke.

Viszerales System

Innere Organe, Organumhüllungen, Bindegewebe, Arterien, Venen, Lymphgefäße.

Nach ausführlicher Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung. Beides führt zur osteopathischen Diagnose und anschließender Therapie. Der Osteopath zielt darauf ab, bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht zu ertasten. So versucht er Bewegungseinschränkungen und Spannungen aufzuspüren, die er mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt.

Dr. Andrew Taylor Still, der Begründer der Osteopathie

Eine osteopathische Behandlung dauert durchschnittlich 50 Minuten. Die erste Sitzung mit ausführlicher Anamnese und Untersuchung dauert in der Regel länger als eine Stunde. Säuglingsbehandlungen können aber auch deutlich kürzer ausfallen. Der Körper kann einige Tage bis einige Wochen lang auf eine osteopathische Behandlung reagieren.

Abgesehen von den meist positiven Reaktionen, kann eventuell zunächst auch eine Erstverstärkung der Symptome auftreten oder alte Beschwerden können wieder erscheinen. Beides ist aus osteopathischer Sicht als positiv zu bewerten, da anschließend oft eine tiefergreifende Heilung einsetzt. Oft ist es dennoch sinnvoll in diesen Fällen eine (telefonische) Rücksprache mit dem Therapeuten zu halten.

Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Nach spätestens fünfmaliger osteopathischer Behandlung sollte üblicherweise eine Besserung der Beschwerden zu verzeichnen sein. Ebenso kann es sich auch schon nach einer Behandlung verhalten. Der genaue Verlauf ist jedoch von dem Einzelfall abhängig.

Anfangs sollten Sie mit 3 bis 6 Behandlungen rechnen. Je nach Akzeptanz der Behandlung und Beeinflussung der Symptomatik, können weitere Termine erforderlich sein. Bei chronischen Problemen können sich die Behandlungen mit mehrwöchigen Abständen über einen längeren Zeitraum erstrecken.